Wir sind eine Gruppe von neun Privatpersonen unterschiedlicher Nationalitäten (Ukrainer, Russen, Tschetschenen, Griechen und Deutsche), die mit Familien und Freunden sowohl in der Ukraine als auch Russland in Verbindung stehen. Wir betreuen diese Seite in unserer Freizeit und geben durch die Beiträge unsere persönliche Sichtweise der Dinge wieder.
Am 7. April 2016 nahm das russische Oberhaupt am Medien-Forum in St. Petersburg teil. In den letzten Tagen ist dieses Forum im deutschsprachigen Raum vor allem durch die Deutschkenntnisse Wladimir Putins bekannt geworden, da er kurzfristig als Dolmetscher für Willy Wimmer eingesprungen ist.
Im Ganzen ging es um die russische Ideologie. Nun hat auch RT Deutsch diese Sequenz untertitelt. Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass der wichtigste Teil der Antwort, der gleichzeitig die Ideologie Russlands beschreibt, nicht enthalten ist.
Anstatt sich auf den Kern des Themas zu konzentrieren, wird in diesem Fall die ganze Antwort aus dem Kontext gerissen, um die zweifelhafte Souveränität der EU-Mitgliedsstaaten anzuprangern. Der von RT Deutsch zur Verfügung gestellte Ausschnitt dieser Diskussion gibt nicht das komplette Bild wieder und beschreibt den Patriotismus im Sinne der Afd, Pegida und NPD. https://youtu.be/luEex0TxyfY
Nachdem das Video endet, konkretisiert der russische Präsident, was Patriotismus bedeutet und erklärt, wie er sich vom Nationalismus unterscheidet:
„Der Patriotismus unterscheidet sich grundlegend vom Nationalismus: Der Nationalismus ist der Hass auf andere Völker, der Patriotismus ist die Liebe zum Vaterland.“
Die Doktrin der russischen Außenpolitik soll auf das Ziel der Schaffung einer Multipolaren Welt ausgerichtet werden, in der die unterschiedlichen Nationen in gleichberechtigter Partnerschaft die globalen Probleme lösen.
Lawrow: „…Wir geben uns die Mühe, diese Tendenz in unseren grundlegenden Dokumenten festzuhalten. Das sind die Strategie der nationalen Sicherheit Russlands und das Konzept der Außenpolitik des Landes. Im Auftrag des Präsidenten arbeiten wir jetzt an dessen Neufassung… Dem neuen Konzept soll der Übergang zur polyzentrischen Architektur der internationalen Beziehungen zugrunde liegen, der sich im Idealfall künftig auf das Zusammenwirken der führenden Machtzentren im Interesse einer gemeinsamen Lösung globaler Probleme stützen sollte […]
Diese Vision wird von vielen Nationen geteilt, auch wenn es, wie in allen früheren Phasen der Geschichte keinenen Automatismus in internationalen Angelegenheiten gibt. Es gibt keine Garantie dafür, dass sich die positive Richtung durchsetzt. […]
Hätte die Idee der Schaffung einer neuen multipolaren Welt universelle Unterstützung erfahren, wäre ihre Umsetzung äußerst schwierig gewesen und hätte noch nie dagewesenen Schwierigkeiten gegenübergestanden, die die Einführung einer prinzipiell neuen Linie der Verantwortung, Weisheit und politischen Willens bedeutet hätten, aber unter den Bedingungen wo die Philosophie der gleichberechtigten Partnerschaft im Interesse der Sicherung des effektiven, globalen Managements dem Widerstand unserer westlichen Partner gegenübersteht, vervielfachen sich die Hindernisse.“ http://tass.ru/en/politics/868516
Diese Ausrichtung auf eine Multipolare Weltordnung ist schon seit längerem zu beobachten.
Russische Diplomaten sprechen immer von Partnerschaften und verhandeln mit ihren Partnern möglicht auf Augenhöhe.
Die BRICS sind multipolar ausgerichtet.
All das soll nun in der offiziellen Doktrin der russischen Außenpolitik festgeschrieben werden.